Heimkino und Surround Sound - jenseits von Stereo

Schmale Standlautsprecher, Kompaktlautsprecher und Subwoofer mit Massivholzgehäusen in vielen Holzarten beliebig zu 2.1, 5.1 oder 7.1 Sets kombinierbar

linke Surroundkanäle Kompaktlautsprecher Standlautsprecher Massivholz Linke Surroundkanäle in der Vorführung

Die vier Baureihen Joe, William, Jack und Averell sind alle uneingeschränkt für Heimkinoanwendungen geeignet. Lassen Sie sich in der Vorführung von Ihrem Wunschsystem überzeugen und konfigurieren Sie es ganz nach Ihren Bedürfnissen und räumlichen Gegebenheiten.

Auch für die qualitativ hochwertige Wiedergabe von Musik bietet die Vorführung alle Möglichkeiten: entdecken Sie völlig neue Aspekte Ihrer vertrauten Stereoaufnahmen im kalkulierten Mehrkanalton oder hören Sie echte 5.1 Aufzeichnungen aus dem Studio oder von Konzerten auf Super Audio CD, SACD, DVD oder Blu-Ray. Sie sind in jedem Fall mitten drin statt nur davor.

Lesen Sie mehr über die Möglichkeiten der Mehrkanal- oder AV Receiver nach der Beschreibung der Lautsprecher auf dieser Seite. Gerne berate ich Sie auch über geeignete Zuspielgeräte und Verstärker, Receiver oder Komplettanlagen, nachdem wir Ihre Ziele in der Probierstube ermittelt oder bereits konkrete Vorstellungen verifiziert haben. Die Erstellung eines Gesamtkonzepts und ein Angebot für eine Komplettlösung mit Installation und Einmessung bei Ihnen zu Hause ist ebenfalls möglich.


2.1 Set mit Bändchenhochtöner in Wenge undPadouk 2.1 System mit Bändchenhochtöner

Bitte beachten Sie auch die quaderförmigen Modelle im Sortiment, die auf der Seite 2.1 Systeme beschrieben werden. Vorführbereit an einer Kompaktanlage in Stereo sind dennoch alle Konfigurationen mit mehr Kanälen damit realisierbar.


Anpassungen an die Raumsituation

5.1 Set in Eiche keilgezinkt, Maßanfertigung 5.1 Set als Maßanfertigung in Eiche keilgezinkt

Die ausgestellten Varianten stellen nicht annähernd das lieferbare Angebot dar - in Absprache mit den Interessenten sind viele Anpassungen an das Wohnumfeld möglich, um ein harmonisches Gesamtbild auch ohne winzige Gehäuse erreichen zu können. Diese Speziallösung basiert auf der Baureihe Averell mit geringfügig reduzierter Standboxhöhe und einem Liegenden Center mit veränderter Front (50cm x 25cm) in Eiche keilgezinkt.

Lautsprechersysteme und Lautsprechersets

Rechte Surroundkanäle Kompaktboxen Standboxen Massivholz Rechte Surroundkanäle in der Vorführung

Alle Lautsprecher sind einzeln lieferbar und werden nach Ihren Vorgaben für Sie gefertigt: stellen Sie Ihr ganz persönliches Set frei zusammen und konfigurieren Sie das Optimum für Ihre Wohnsituation. Auch spätere Erweiterungen sind durch den Einzelkauf jederzeit möglich. Die Subwoofer können Sie ohne Einschränkung kombinieren, für Standboxen und Kompaktboxen sollten Sie nur eine Baureihe verwenden.




Empfehlungen für 2.1 Soundsysteme:

Ich empfehle gerne AV Receiver auch für 2.1 Lautsprechersysteme: alle Schnittstellen digital möglich, freie Wahl der Zuspielgeräte und die Einmessfunktion vieler Geräte sind wichtigste Argumente neben der Erweiterbarkeit zu einem 5.1 oder Mehrzonensystem. Vor allem die Stellfläche für die großen Elektronikkomponenten (ca. 43 cm Breite) kann aber für eine Mini- oder Midianlage mit integriertem CD- oder Blu Ray Laufwerk und Subwooferausgang sprechen. Viele AV Receiver und kleine Anlagen unterstützen Bluetooth, WLAN und LAN - kabelloses Abspielen vom Smartphone oder Tablet sind ebenso wie Internetdienste direkt vom Gerät möglich.

Reine Stereoverstärker kommen natürlich auch in Frage - vor allem wenn sie bereits vorhanden sind. Mittlerweile sind auch Stereoreceiver mit Einmesssystem und HDMI Eingängen verfügbar.

Zwischen Anlage und Lautsprechern sind Lautsprecherkabel erforderlich, Subwoofer benötigen ein Cinch Kabel zur Anlage und ein Netzkabel zu einer Steckdose. Teilaktive Lautsprecher werden über ein Lautsprecherkabel und ein Netzkabel zu einer Steckdose angeschlossen.

Zu Hause betreibe ich die aktiven Komponenten an einer Master/Slave Steckdosenleiste mit Überspannungsschutz. Nur wenn der AV Receiver eingeschaltet ist, werden die sechs Aktivmodule mit Netzspannung versorgt.

 

Empfehlenswerte 2.1 Lautsprechersets:

  • 2 x Hop Sing und 1 x Ben
  • 2 x Little Joe und 1 x Ben
  • 2 x Joe kompakt und 1 x Joe Woofer
  • 2 x William kompakt und 1 x William Woofer
  • 2 x Jack kompakt und 1 x William Woofer
  • 2 x Averell kompakt und 1 x Averell Woofer

 


Empfehlenswerte kleine 5.1 Surround Systeme:

Am AV Receiver führt nun kein sinnvoller Weg mehr vorbei.

  • 5 x Joe kompakt 1 x Joe Woofer 
  • 5 x William kompakt und 1 x William Woofer
  • 5 x Jack kompakt und 1 x William Woofer
  • 5 x Averell kompakt und 1 x Averell Woofer


Empfehlenswerte kleine 5.1 Lautsprechersysteme ohne separaten Subwoofer

Die eingebauten Subwoofer der teilaktiven Standmodelle werden an den Subwooferausgang des Receivers angeschlossen.

  • 2 x Joe teilaktiv und 3 x Joe kompakt
  • 2 x William teilaktiv und 3 x William kompakt 
  • 2 x Jack teilaktiv und 3 x Jack kompakt 
  • 2 x Averell teilaktiv und 5 x Averell kompakt 


Empfehlenswerte kleine 7.1 Heimkinosysteme:

Dem Schwerpunkt Heimkino wird durch mehr Subwoofervolumen mehr Schalldruck im Tiefbassbereich beschert:

  • 7 x Joe kompakt 1 x William Woofer 
  • 7 x William kompakt und 1 x Jack Woofer
  • 7 x Jack kompakt und 1 x Jack Woofer
  • 7 x Averell kompakt und 2 x William Woofer oder William/Averell KFx2 / KFx4 Varianten mit mehreren Kohlefaserlautsprechern

 

Empfehlenswerte größere und große Systeme:

Rechter vorderer Kanal Standlautsprecher Massivholz Rechte vordere Standboxen in der Vorführung

Ersetzen Sie einfach die Kompaktmodelle des Centers, das Frontlautsprecherpaars, des seitlichen oder des hinteren Effektlautsprecherpaares durch die entsprechende teilaktive Standboxversion oder ergänzen sie William/Averell Subwoofer mit Plattform unter die Kompaktmodelle.

 Varianten für Stereo oder Surroundkanäle

Center und Subwoofer Standlautsprecher Massivholz Center und Subwoofer in der Vorführung

Neben der Kompaktversion sind für alle vier Baureihen drei teilaktive "Standboxvarianten" lieferbar:

- die schlanke Säule auf dem Sockel mit dem integrierten aktiven Downfire Subwoofer (im Bild Joe teilaktiv unter Tafel 1 und William teilaktiv unter Tafel 2)

- die Kompaktbox auf dem passenden Podest des Subwoofers William Woofer (im Bild Jack kompakt unter Tafel 3)

- die Kompaktbox  auf dem passenden Podest des Subwoofers Averell Woofer (im Bild Averell kompakt unter Tafel 4)

 

  • In allen Varianten haben Sie die Wahl, wie Ihr Verstärker das Aktivmodul ansteuert. Sie können die Hochpegeleingänge des Aktivmoduls mit dem Stereo Signal oder einem der 5 oder 7 Surroundkanäle verbinden oder Sie verbinden den Line In Eingang des Moduls mit dem Subwoofer-Ausgang Ihres AV Receivers. Wieviel Volumen Sie in Subwoofer investieren sollten, hängt nur von Ihrem Wohnraum und Ihren Hörgewohnheiten ab.

Im Vorführraum sind 1 und 2 als "large" Center mit gebrücktem Signal zum integrierten Downfire Subwoofer angesteuert. Die Subwoofer 3 und 4 hängen am LFE Ausgang des Receivers, die Center 3 und 4 laufen im "small" Modus, getrennt bei 80Hz.

Vorführbereite Surround Modi

Pro Baureihe sind fast alle denkbaren Konfigurationen vorführbereit. In der Regel können Sie also genau die Kombination hören, die sie bei sich zu Hause auch aufstellen wollen.

  • 2.0 klein: zwei kompakte Lautsprecher im Stereobetrieb
  • 2.0 groß: zwei Standlautsprecher im Stereobetrieb
  • 2.1 klein: zwei kompakte Lautsprecher mit Subwooferunterstützung im Stereobetrieb
  • 2.1 groß: zwei Standlautsprecher mit Subwooferunterstützung  im Stereobetrieb
  • 4.0 klein: zwei kompakte Lautsprecher vorne (mit "Phantomcenter"), zwei kompakte Lautsprecher seitlich
  • 4.1 klein: zwei kompakte Lautsprecher vorne (mit "Phantomcenter") , zwei kompakte Lautsprecher seitlich, mit Subwoofer
  • 5.1 klein: zwei kleine Lautsprecher vorne, ein Center, zwei kompakte seitlich, mit Subwoofer
  • 5.1 mittel: zwei große Lautsprecher vorne, ein Center, zwei kompakte Lautsprecher seitlich, mit Subwoofer
  • 5.1 groß: zwei große Lautsprecher vorne, ein Center, zwei große Lautsprecher seitlich, mit Subwoofer
  • 7.1 groß: zwei große Lautsprecher vorne, ein Center, zwei große Lautsprecher seitlich, zwei kompakte Lautsprecher hinten, mit Subwoofer
linke vordere Kanäle Standlautsprecher Massivholz linke vordere Kanäle in der Vorführung

Selbst wenn Sie noch nicht wissen, ob Sie bei Stereo bleiben oder ob Sie auch Surround Sound wollen, sind Sie in der Vorführung genau richtig. Benötigen Sie 7.1, oder genügt auch 5.1 oder gar 4.0? Die Technik, die Varianten und die "Ruhe" bei der Suche nach Ihrer wahren Lösung stellt Klangmassiv in der "Probierstube" gerne zur Verfügung - die Entscheidung wird dadurch allerdings oft nicht leichter. Wenn sie denn getroffen wird, dann aber fundiert auf der Basis eigener Erfahrungen.

Die Probierstube

Investitionen in Massivholz sind langfristig und beständig. Wie bei hochwertigen Möbeln sollten Sie daher genau abwägen, was zu Ihnen passt  und Ihnen auch morgen noch gefällt. Daher wird viel Wert auf das "Probesitzen" und Hören gelegt. Ein reiner Internetverkauf ohne direkten Kontakt zwischen Kunde und Produkt  ist keine Option. Kommentare von Besuchern der Probierstube finden Sie auf der Seite Bewertungen.


Vorführstudio für Surround Sound und Heimkino von Stereo bis 7.1 vier Lautsprecher aller Baureihen stehen für jeden Kanal zur Verfügung: ganz links die kompakten Modelle für den linken Rückkanal, die vier Standlautsprecher für den linken Seitenkanal, zwei Glasvitrinen mit Weichen und Chassis, das Regal mit den Vorführmedien ...vier Standlautsprecher vorne links, die AV Receiver und darunter zwei Subwoofer, vier Standlautsprecher vorne Mitte und vier Standlautsprecher vorne rechts




Ratgeber Heimkino und Surround Sound

Die hier folgenden Erklärungen beruhen entweder auf eigenen Erfahrungen und sind damit so subjektiv wie die meisten Abhandlungen und Diskussionen, die man zu Lesen bekommt oder basieren auf für mich glaubwürdigen Quellen. Sie ersetzen auf keinen Fall die Hörprobe oder die direkte Beratung und erheben gewiss nicht den Anspruch der absoluten Wahrheit - als Vorbereitung für Ihre persönliche Vorführung unterstützen Sie die Planung für Ihre Schwerpunkte und geben Ihnen einen Vorgeschmack, welche Art von Gesprächen Sie bei Klangmassiv erwarten.

Klangortung des Gehörs

Bei einer punktförmigen Signalquelle deutlich oberhalb von 100Hz können die meisten Menschen die Richtung, aus der das Geräusch kommt, überraschend schnell und genau einschätzen. Dabei analysiert das Gehirn kleinste Laufzeitunterschiede zwischen dem rechten und dem linken Ohr und berechnet eine Herkunftsrichtung, bevor weitere Untersuchungen des Signals vorgenommen werden. Damit ist es möglich eine Fluchtrichtung zu wählen bevor man weiß, ob die große Katze gestreift oder getupft ist. Die Priorität der Ortung ist für mich eine gute Erklärung für meine Vorliebe für schmale oder koaxiale Systeme. Fehler in diesem Bereich wie  z.B. nicht ausgeglichene Asymmetrie oder Hörplätze außerhalb der Achse trüben mir den Hörgenuss deutlich.


Individuelles Hörempfinden

Bereits bei jungen Menschen mit einem gesunden Gehör gibt es gravierende Unterschiede wie Bässe, Mitten und Höhen zu gewichten sind, um ein ausgewogenes Klangerlebnis genießen zu können. Viele ältere Hörer haben noch dazu mit Abweichungen von der Standardkennlinie für gehörrichtige Wiedergabe (Ausgleich der leicht erhöhten Gehörempfindlichkeit bei den Mitten) zu kämpfen, die je zum Teil sehr gedämpfte Wahrnehmung von Höhen oder hohen Mitten zur Folge haben. Daher wiederhole ich an dieser Stelle zwei Aussagen:

  • Niemand kann Ihre Lautsprecher besser testen als Sie selbst!

  • Abweichungen von der linearen Wiedergabe sind unverzichtbar, wenn die Raumakustik und/oder das Gehör nicht linear sind. Ein AV Receiver mit Einmessfunktion, der viele Einflüsse des Raumes reduzieren kann, liefert Ihnen eine relativ neutrale Wiedergabe in Ihrem Raum. In der Regel sind die dabei verwendeten Einstellungen des Mehrbandequalizers bearbeitbar. Zusammen mit dem Audiogramm Ihres Ohrenarztes oder Akustikers können Sie Ihre Einschränkungen oft deutlich oder gar vollständig kompensieren und ohne Hörgerät wieder "subjektiv linear" hören. Selbst zusammen mit gesunden Hörern kann ein Kompromiss mit Abweichungen von der linearen Wiedergabe gewählt werden, der für beide Parteien akzeptabel ist.


Räumliches Klangerlebnis in Stereo oder 2.0

Bereits mit zwei Kanälen (Stereo) ist ein räumlicher Gesamteindruck zu erzielen. Bei korrekter Position in der Spitze des Stereodreiecks ist eine gefühlte Richtungsortung stufenlos zwischen dem rechten und linken Kanal erfahrbar, obwohl am georteten Herkunftsort überhaupt keine Schallquelle steht. Das "Stereodreieck" sollte idealerweise gleichseitig ausfallen, d.h. der Abstand zwischen den Lautsprechern sollte dem Abstand der Lautsprecher zum Hörer entsprechen. Ist eine gleichseitige Aufstellung nicht möglich, sollte zumindest eine gleichschenklige Lösung gesucht werden mit symmetrischer Anordnung der beiden Kanäle zum Hörer. Ich bevorzuge dabei eindeutig die schmale Variante, bei der der Hörabstand größer als der Abstand der Lautsprecher zueinander ist - der Hörer sitzt in der "spitzen" Ecke des Dreiecks, der Winkel ist dort kleiner als 60°. Je nach Lautsprecher, Aufstellung und Aufnahme ist auch eine "Tiefenstaffelung" zu empfinden. Dabei können die Klangquellen scheinbar deutlich vor oder hinter der Ebene der Lautsprecher liegen. Wenn alles passt, sind mehrere empfundene Ebenen hintereinander plausibel erfahrbar.

Anordnung der Lautsprecher

Was für Stereo gut ist kann auch für Mehrkanalton nicht verkehrt sein: gleicher Abstand zwischen dem idealerweise punktförmigen Hörer bzw. den Hörern und jedem einzelnen Lautsprecher und genau ein 60° Winkel zwischen zwei benachbarten Kanälen ist sicher kein Problem, wenn Sie den Raum um Ihre Anlage planen und alle anderen Anforderungen den audiophilen Zielen unterordnen. Auch große Abstände zu den Wänden oder eine starke Bedämpfung aller Raumwände, des Fußbodens und der Decke wäre hilfreich für die erreichbare Klangqualität. Für so ein Szenario sind Klangmassivprodukte nicht ausgelegt, obwohl sie natürlich auch in solchen Räumen besser klingen würden.

Bei der Integration einer Mehrkanaltonanlage in ein existierendes Wohnumfeld ist das Einhalten der Winkel von höchstens 60° zwischen den Kanälen häufig zu erreichen. Glücklicherweise bieten die Hersteller der Mehrkanalverstärker, in der Regel AV Receiver, Korrekturmöglichkeiten für fast alle übrigen Unzulänglichkeiten des Wohnraumes und der Aufstellung an, die die Klangeinbußen oft deutlich reduzieren können.

 

Der Verstärker wird zum Mehrkanal-Receiver oder Audio-Video-Receiver, kurz AV Receiver

Receiver bedeutet dabei lediglich, dass in die Geräte auch ein analoger Radio Tuner eingebaut - für Stereoanlagen wurden in Deutschland die Tuner meist als separates Gerät angeboten und gekauft. Ich denke, da war eher die Freude an "hohen Türmen" und die Umsatzmaximierung für den anspruchsvollen deutschen Markt ausschlaggebend als tatsächliche Klangvorteile bei Budgetanlagen. Wie viele Kanäle und welche Formate unterstützt werden sollen ist Ihre Entscheidung: von 5.1 gibt es nach oben hin immer weiter offene Angebote. Es folgt eine Aufzählung nützlicher Features, die das Verständnis der weiteren Themen erleichtert. Eine vollständige Kaufberatung für AV Receiver ist dies natürlich nicht:

  • Multiroom oder Mehrzonen Unterstützung: dabei können Kanalpaare, die Sie nicht für den Mehrkanalton nutzen, auch für andere "Zonen" verwendet werden. Eine funkfreie Multiroombeschallung ist dabei bei geeigneter Verkabelung möglich. Ein 7.1 Receiver kann also zusätzlich zu 5.1 auch noch Stereosignale ausgeben, bei 9.1 sind oft zwei Stereoausgänge machbar. Die Lautstärke und Quellenwahl der anderen Zonen erfolgt direkt am Receiver oder mit dessen Fernbedienung. Leider kann es vorkommen, dass die gleichzeitige Ausgabe digitaler Quellen in mehreren Zonen vom Gerät blockiert werden: Fernsehton, der per HDMI Anschluss bei meinem Receiver ankommt kann nicht gleichzeitig im Wohnzimmer und in der Küche ausgegeben werden. Internetradio funktioniert dagegen so wie man es erwartet.
  • Bluetooth, WLAN, LAN Schnittstellen: Die mir bekannten AV Receiver unterstützen alle diese drei Schnittstellen um Medien vom Smartphone, Tablet, Notebook und Heimnetzwerk wiederzugeben oder Internetradio abzuspielen. Dabei kann jeder AV Receiver mit Lautsprechern und Subwoofern aller Marken kombiniert werden.
  • Lautsprecherkonfigurationen: bei 5.1 Receivern sind die Möglichkeiten noch übersichtlich: Front links und rechts, Center, Surround links und rechts und ein aktiver Subwoofer können einzeln angesteuert werden. Eventuell können Sie noch konfigurieren, ob die Surround Lautsprecher hinter dem Hörer oder daneben postiert werden. Falls Sie einen Subwoofer anschließen, können Sie zusätzlich für beide Front- oder Surround-Kanäle den Small-Modus konfigurieren, bei dem Frequenzen unter einer einstellbaren Trennfrequenz zum Subwoofer umgeleitet werden. Wenn die Frontlautsprecher klein konfiguriert werden, können bei manchen Geräten alle anderen Kanäle nicht mehr groß konfiguriert werden - auch wenn die Schrankwand vorne Kompaktlautsprecher und das freistehende Sofa hinten Standboxen fordert. Ab 7.1 nimmt die Anzahl der Möglichkeiten zu: soll das zusätzliche Paar hinten auf gleiche Höhe (Hochtöner etwa auf Kopfhöhe), vorne auf 180cm - 200cm Höhe (Height Kanäle) oder ganz an die Decke (Dolby Atmos, DTS:X)? Bei 9.1 und 11.1 Receivern tummeln sich dann bis zu vier Lautsprecher an der Decke, knapp darunter oder werden als separater Kanal durch geeignete Hauptlautsprecher dorthin projiziert um als Reflexion von der Decke zurückzukommen. 7.2, 9.2 und 11.2 Receiver unterstützen den direkten Anschluss von zwei Subwoofern.
  • Voreingestellte Klanganpassungen: Es ist für mich immer wieder verblüffend, wie viele "Verbesserungen" erreichbar sind, wenn der Receiver weiß, was er wiedergeben muss: beim Actionfilm wird die Dynamik erweitert und der Basspegel für Explosionen erhöht, bei Klassik ein gepflegter Hall angehängt...ich habe dafür keine Verwendung. Einzig die "neutrale" Erweiterung von Stereo auf Mehrkanalton von Dolby oder DTS für gemäßigte Erweiterung oder "erweitertes Stereo" für die extremere Variante wende ich an.

     

  • Einmesssystem der Raumkorrektur: Aus meiner Sicht gibt es im Wohnbereich keine günstigere Methode zur Klangverbesserung, besonders wenn die Vorgaben für Dimensionierung und Aufstellung der Lautsprecher streng ausfallen. Oft können folgende Korrekturen durchgeführt werden: Dämpfung von Raummoden, das heißt von Überhöhungen der Eigenfrequenzen des Raumes, Dämpfung von Nachhall, Ausgleich von Pegelunterschieden der Kanäle, Ausgleich von Laufzeitunterschieden der Kanäle (Abstandsausgleich), Linearisierung des Frequenzgangs jedes Kanals...Kein System kann allerdings Auslöschungen (Basslöcher) beheben: oft wird versucht einzelne Frequenzbänder sehr stark anzuheben, ohne dass damit eine positive Wirkung am Hörplatz erzielt wird. Die Klangqualität an allen anderen Stellen im Raum wird dabei schlechter, die Belastung für die Tieftöner wird sinnlos erhöht. Es macht Sinn, sich die Ergebnisse der Messung(en) anzuschauen und ggf. einzugreifen. Für technisch weniger Interessierte wird ein vollautomatischer Einstellmodus angeboten: dabei werden die Lautsprecher jedes Kanals bzw. Kanalpaares auf ihre Basstauglichkeit überprüft und automatisch auf "large" (Vollbereich) oder "small" (mit Bassentlastung) konfiguriert. Auch eine sinnvolle Trennfrequenz für die Bassentlastung wird festgelegt. Obwohl das Ergebnis messtechnisch sicher näher am Ideal liegt, muss es Ihnen nicht unbedingt besser gefallen als die unkorrigierte Version. Einige  Receiver bieten daher auch die Anpassung aller Kanäle an die Frontlautsprecher an, um liebgewordene Eigenheiten des erweiterten Stereosystems nicht einfach glattzubügeln.
  • Bassentzerrung oder Subwoofer-EQ: Sie ist bei den gängigen Modellen weit verbreitet und kann Ihnen gute Dienste leisten, wenn Teile des Raumes oder der Einrichtung ein Eigenleben entwickeln. Unterhalb der Frequenzen für alle anderen Kanäle werden mehrere schmale Bänder bis weit unter 50Hz korrigiert. Die Messung wird gemeinsam mit allen anderen Kanälen durchgeführt. Bei älteren AV Receivern wird in der Regel für den Subwoofer nur die Phasenlage (Abstand) und der Pegel justiert.
  • Mehrere Messwertspeicher: Alle von mir verwendete Receiver unterstützen mehrere Messungen und mehrere Messwertspeicher: Sie können damit eine Messreihe für alle Sitzplätze auf Ihrem Sofa durchführen und einen Kompromiss errechnen lassen. Diesen Kompromiss, eine egoistische Variante für Ihren Lieblingsplatz auf dem Sofa und eine zweite für den Esstisch können Sie getrennt speichern und passend zu Ihrem aktuellen Sitzplatz aktivieren. Ich verwende die verschiedenen Messwertspeicher in der Probierstube, um alle vorführbereiten Konfigurationen zu unterstützen. Zu Hause komme ich mit einem Speicher aus: wenn ich nicht am idealen Platz sitze, genügt mir die Qualität, die ich im Raum höre.
  • HDMI Anschlüsse: Die Geräte unterscheiden sich oft in der Anzahl und Versionsnummer der unterstützten HDMI Anschlüsse. Ob wirklich 5 oder mehr Eingänge nötig sind, hängt von der Anzahl Ihrer Zuspielgeräte mit entsprechendem Ausgang ab. Bei mir zu Hause läuft fast nur ein Blu Ray Player zum Abspielen von CDs, DVDs, Blu Rays und SACDS. Eventuell sind zwei Ausgänge sinnvoll, wenn ein Fernseher und ein Beamer oder ein Zweitmonitor angesteuert werden sollen. Höhere Versionsnummern unterstützen mehr und modernere Formate. Auch wenn der Receiver die Daten scheinbar nur von der Wiedergabequelle zum Monitor durchschleift, benötigt er die passende oder höhere Version um Sie nicht einzuschränken.
  • Unterstützte Formate: Ein AV-Receiver ist fast im gleichen Maß ein Computer wie ein Verstärker - wenn die Zuspielgeräte über HDMI angeschlossen werden,  vereinbaren die angeschlossenen Geräte Format und Auflösung der optischen und akustischen Wiedergabe. Eventuell werden die Daten dabei von allen beteiligten Geräten heftig konvertiert. In Zeiten, in denen Frequenzgang, Rauschspannungsabstand und Leistung jede Bedeutung für  Innovation und Marketing verloren haben, sind die neuen Formate der Hebel, um die Anwender zum Aufrüsten zu bewegen. Für Musik ist für mich das 5.1 SACD Format die heutige Grenze und für Filme vielleicht noch 7.1 HD Audio. Unterstützt ein Receiver oder Zuspieler ein neues Format nicht, wird das bestmögliche gemeinsame ältere Format vereinbart und wiedergegeben - in der Regel können Sie also alles abspielen und kommen nur nicht in den Genuss der neuen Erweiterung Ihres Klangpanoramas, obwohl Abspielgerät und Medium alles bieten, was dazu notwendig ist. Ob ein Format sich durchsetzen kann und viele Aufnahmen eine entsprechende Tonspur bieten, hängt neben dem empfundenen Mehrwert natürlich auch vom Aufwand für die Unterstützung in der Anwendung ab. 7.1 kann im Kino nur für die letzten Reihen funktionieren und wird soweit ich weiß dort nicht verwendet, zu Hause scheitert es am Sofa direkt an der Rückwand. Für Formate, die die Lautsprechermontage an der Decke erfordern erwarte ich auch eine eingeschränkte Anhängerschaft.
  • Komfortfunktionen: Wie die umfangreichen Möglichkeiten vermuten lassen, wird die Bedienung eines AV Receivers leicht zum Expertensystem, dessen Möglichkeiten auch von versierten Laien fast nicht genutzt werden können. Die Hersteller haben die Problematik mittlerweile erkannt und Möglichkeiten für die anwendungsbezogene Speicherung der Einstellungen geschaffen. Teils können für den selben HDMI Eingang mehrere Geräte konfiguriert werden, teils werden über Konfigurationstasten die gesamten Einstellungen für einen Anwendungsfall eingestellt. So ist es möglich für einen Blu Ray Player Eingänge oder Konfigurationen für die Wiedergabe von Stereo CDs mit Hochrechnen auf 5.1, von USB Wiedergabe mit Aufpeppen der Kompressionsverluste und kalkulierten Mehrkanalton, von Mehrkanal-SACD Wiedergabe im direkten Modus und von Filmen mit Bassanhebung und "Explosionsoptimierung" anzulegen. Alle Eingänge/Konfigurationen können mehr oder weniger frei benannt werden, nicht genutzte Eingänge können deaktiviert werden. Diese Einstellarbeiten sind einmalig durchzuführen, der Anwender hat dann nur eine Taste auf der Fernbedienung zu drücken um die Quelle genau nach seinem Geschmack wiederzugeben.
  • Analoge Wiedergabe - oder totgeglaubte leben länger: in unseren digitalen Zeiten ist es für mich sehr erstaunlich zu beobachten, wie Röhrenverstärker und Vinylplatten Marktanteile zurückerobern. Emotional verstehe ich den Charme der Geräte und Medien vollkommen, klangliche Vorteile im Sinne einer originalgetreueren Wiedergabe erwarte ich aber nicht. Nur vollkommen analog aufbereitete Schallplatten - also mit analoger Aufnahme und Studiobearbeitung könnten die "Stufigkeit" der SACDs theoretisch unterbieten. DDA Aufnahmen, Tonabnehmer und Röhrenverstärker können digitale Quellen und Verarbeitung nur weichzeichnen oder schönfärben. Klanglich gibt es da sicher auch hervorragende Wiedergabeketten - ich bin von den Produkten aber nicht überzeugt und führe daher auch nichts davon vor.
  • Prahlen mit Watt: das ist zwar eigentlich kein Feature, wird aber von einigen Herstellern so gut beherrscht, dass ich es hier erwähnen möchte. Ein hochwertiger Stereoverstärker mit entsprechender Dynamikreserve konnte in meinen wilden Jahren die angegebene Leistung zumindest kurzfristig wiedergeben - bei Musik mit lauten Impulsen genügte das, um das Nennleistungspotential auch über längere Zeit vorzutäuschen. 1981 hatte so ein Gerät noch eine "Dauerausgangsleistung" von 2x110W angegeben.  Die Dynamikleistung, also nur kurzfristig verfügbare Leistung betrug 2x225W. Trafonetzteil und AB Verstärker konsumierten hierzu maximal 780W. Der gleiche Hersteller bietet heute einen AV Receiver mit 5x105W an - genauere Angaben über die Art von Leistung fehlen. Das Gerät konsumiert maximal 165W. Netzteile und Verstärkerschaltungen haben sich weiterentwickelt und erzielen zum Teil sehr hohe Wirkungsgrade über 90%. Ein Gesamtwirkungsgrad von Netzteil und Schaltung von 90% ist aber kaum zu übertreffen. Pro Kanal bleibt also eine theoretische Dauerausgangsleistung von 165W * 0,9 / 5 Kanäle, also knapp 30W pro Kanal. Wenn ein Hubschrauber mit 105W um Sie herumrotiert, haben Sie tatsächlich den Effekt, den Sie erwarten. Auch kurze Explosionen mit 5x105W sind denkbar. Beim 5.1 Orgelkonzert allerdings würden dann weniger als 5x30W Dauerleistung ausgegeben - mit wirkungsgradschwachen Lautsprechern ist da kein Dom zu füllen. Ich möchte hier keinen Hersteller an den Pranger stellen (deshalb nenne ich ihn auch nicht) - offensichtlich wollen die Konsumenten große Zahlen sehen, ohne die Messbedingungen zu kennen und zwingen die Hersteller in einen unschönen Wettbewerb. Wählen Sie die Leistung pro Kanal beim Kauf eines AV Receivers heute entweder lieber etwas höher oder lesen Sie das Datenblatt genau und meiden Sie Hersteller, die keine Angaben zum Messverfahren machen.

 

2.1 - Stereo mit Subwoofer

Meist sind es die Männer, die mehr "Hubraum" brauchen. Sei es, weil der Musikwiedergabe der fette Bass fehlt oder bei Filmen die fühlbare Wucht. Einen echten Tiefbassspezialisten hinzuzufügen, ist oft der erste Schritt bei einer existierenden Stereoanlage. In der Probierstube sind alle sechs Baureihen für 2.1 Wiedergabe vorführbereit. Bei vier Baureihen kann jeweils zwischen Standbox oder Kompaktbox für die Stereokanäle variiert werden.

  • Die Klangmassiv Subwoofermodule auf der Rückseite der Subwoofer können dazu parallel zu den Lautsprechern an den Stereoverstärker angeschlossen werden und verstärken die Bässe beider Kanäle von einer raumabhängigen unteren Grenzfrequenz bis zu einer zwischen 40Hz bzw. 50Hz und 150Hz gelegenen oberen Grenzfrequenz. Die Stereolautsprecher spielen in diesem Fall genauso weiter wie bisher. Wenn Sie die obere Grenzfrequenz zwischen 80Hz und 100Hz wählen, können Sie in der Regel die Herkunft der tiefen Bässe nicht orten. Dann ist auch die Position des Subwoofers sehr frei wählbar. Mit einem beliebigen Aufstellungsort zu werben, halte ich allerdings für sehr unseriös. Je tiefer die Frequenzen hinabreichen, desto deutlicher machen sich negative Effekte des Raumes bemerkbar. Unter Umständen löschen sich direkte und reflektierte Wellen direkt an Ihrem Hörplatz fast oder vollständig aus oder es kommt zu einer dramatischen Verstärkung schmaler Frequenzbänder genau an dieser Position. Auch wenn der Subwoofer nicht ortbar ist, müssen Sie ihn also unter Umständen auf eine Position stellen, wo er sehr störend wirkt, um zu wohltönenden Ergebnissen zu kommen. Im ungünstigsten Fall werden die Tieftonsignale bereits vom Stereoverstärker beschnitten, um die mitgelieferten Lautsprecher zu schonen. Ein Subwoofer ist dann wirkungslos. 
  • Wenn ein AV Receiver zum Einsatz kommt, haben Sie in der Regel mehr Möglichkeiten, die Arbeitsteilung zu steuern. Der Subwoofer wird in der Regel über ein Cinchkabel mit dem Subwooferausgang des Receivers verbunden. Viele Receiver bieten optional Subwooferunterstützung auch für "groß" konfiguerierte Stereokanäle. Wenn Sie die Lautsprecher für rechten und linken Kanal als "klein" definieren, werden die tiefen Frequenzen dieser Kanäle zum Subwoofer geschickt und nicht mehr an die Lautsprecheranschlüsse übertragen. Meist können Sie noch zwischen verschieden Grenzfrequenzen wählen, unter denen nur noch der Subwoofer angesteuert wird: 50Hz, 80Hz, 100Hz, 120Hz...stehen dabei oft zur Auswahl. Die Stereolautsprecher können von der Bassentlastung deutlich profitieren und hörbar sauberer und basspegelfester agieren. Der AV Receiver entlastet sich durch die Übergabe tiefer Frequenzen an den aktiven Subwoofer übrigens selbst - eventuell wird das Band zwischen 50 und 80 Herz von der Einmessautomatik des Receivers um 3dB angehoben, um die Stereokanäle an den Raum anzupassen. Dabei wird die notwendige Verstärkerleistung in diesem Frequenzbereich verdoppelt. Eine Anhebung um 6dB würde bereits die vierfache Verstärkerleistung ziehen. Hochwertige und eher großvolumige Lautsprecher werden in der Regel weniger von der Bassentlastung aufgewertet als kleinere, im Grenzbereich betriebene Systeme. Je nach Raumakustik kann die mit dem Subwoofer erzielbare Verbesserung stärker oder schwächer ausfallen. Wird ein Film oder eine Musikaufnahme mit LFE Kanal wiedergegeben, dann werden diese Signale meist nur an den Subwoofer ausgegeben. Fehlt der Subwoofer, gehen die tiefen Effekte an die Frontlautsprecher oder an alle "groß" konfigurierten Kanäle. 

Empfehlung: Wenn bereits ein Stereoverstärker vorhanden ist, bringt ein Subwoofer mit Hochpegeleingängen bei geringstem Investitionsaufwand schon eine deutliche Aufwertung. Die Anpassung an den Raum und die Stereolautsprecher muss dann mit Feingefühl und Geduld vorgenommen werden. Falls kein Stereoverstärker oder nur ein betagtes Modell mit ersten Schwächeanzeichen wie unzuverlässigen Quellenwahlschaltern oder "kratzendem" Lautstärkeregler vorliegt, stellt ein AV Receiver auch für 2.1 in meinen Augen die flexiblere, erweiterbare und insbesondere in problematischen Räumen auch wohlklingendere Alternative dar. 

 

4.0 ist nicht Quadro

 4.0 entspricht vielmehr 5.0 ohne Center oder "mit Phantomcenter" - der Center Kanal wird auf die beiden Frontlautsprecher ausgegeben und scheint wie bei guten Stereoanlagen von vorne aus der Mitte zu kommen.

Die "klassische" Vierkanalanlage (von mir wahrgenommen ca. 1975) scheiterte nicht nur am Preis und den Beschränkungen der analogen Medien, sondern bot durch die quadratische Anordnung der Lautsprecher auch nicht die glaubwürdige Raumdarstellung, die heute mit 4.0 Systemen erreichbar ist. Voraussetzung ist allerdings, dass die "hinteren" Lautsprecher neben dem Hörer stehen und die Winkel zwischen benachbarten Kanälen 60° nicht deutlich übersteigen. Damit sind ca. 180° gestellte Lautsprecherumgebung erreichbar, die glaubwürdige Abbildungen auch bei Musik erzielen. Im klassischen Konzert rutschen Sie aus der 8. Reihe in die erste Reihe, stehen unter Umständen  gar auf dem Dirigentenpult, wenn Sie Stereoaufzeichnungen vom AV Receiver auf vier Kanäle hochkalkulieren lassen. Bei der Wiedergabe echter Mehrkanalaufnahmen bestimmt der Tontechniker, wo Sie Platz nehmen: zwischen den Musikern bis mitten im Publikum wird alles angeboten. Hier helfen Rezensionen der Tonträger durch andere Käufer um Enttäuschungen zu vermeiden - realistisch ist es schon, wenn nur der Applaus und der obligatorische Husten "von hinten" kommt, ich bin aber lieber weiter vorne dabei. 

Durch die teilaktive Auslegung der Klangmassiv Standboxen können Sie die beiden Subwoofersektionen der Stereokanäle auch an den Subwooferausgang des Receivers anschließen und die Mittelhochtoneinheiten als "klein" konfigurieren. Zusammen mit einem kompakten Paar für die Surroundkanäle erhalten Sie so ein akustisches 4.1 System mit tiefreichender Bassentzerrung bei nur vier zu stellenden Lautsprechern.

4.0 ist eine zu erwägende Lösung, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte erfüllt ist:

  • Sie können oder wollen keinen Centerlautsprecher stellen
  • Sie haben kein Problem, mit vier Lautsprechern die 60° Regel einzuhalten (schmale Anordnung)
  • Der Maximalpegel der Frontlautsprecher ist vollständig ausreichend

  • Sie hören hauptsächlich alleine oder zu zweit in der Nähe der Symmetrieachse

 

4.0 wird in folgenden Fällen zum schmerzhaften Kompromiss:

  • Bei breiter Anordnung der Frontlautsprecher und damit dem Bruch der 60° Regel
  • Bei breiter Anordnung der Hörer oder aus anderen Gründen außerhalb der Symmetrieachse platzierten Personen
  • Bei asymmetrischer Anordnung 
  • Bei Ausreizung oder gar leichter Überlastung der Frontlautsprecher

 

Die oft beworbene "besondere Sprachverständlichkeit" des Centerlautsprechers oder höhere Pegelfestigkeit durch "Doppelbass-System in der wichtigen Mitte" halte ich für überflüssig: auch die anderen Kanäle nuscheln nicht, wenn Sie Klangmassiv Lautsprecher einsetzen und der Panzer, der im Spielfilm um Sie herumfährt, wird jeden Kanal gleichermaßen belasten. Ein Centerlautsprecher kann den maximalen Schallpegel einer Stereo- oder 4.0 Anlage nicht wesentlich erhöhen. Eventuell trägt er aber das Quäntchen Souveränität bei, dass Ihnen bei Ihrer eigentlich guten Anlage ohne Center gefehlt hat. Sind Mitten und Höhen kräftig genug und es fehlt nur dem Bass an Durchsetzungskraft oder Mühelosigkeit, kann ein Subwoofer und eine Bassentlastung der Frontlautsprecher deutlich stärker unterstützen, als dies ein Center kann.

 

4.1 oder 5.1 ohne Center

ab 4.1 beginnt für mich echter Heimkinosound. Der Subwoofer ist für die Wiedergabe der meisten Kinoproduktionen unverzichtbar und macht zumindest im Einfamilienhaus richtig Spaß. Bei Filmen mit entsprechendem LFE Kanal wird alles größer oder schwerer, selbst wenn das Bild eher klein ausfällt. In der Probierstube hängt nur ein 42 Zoll Fernseher um sicherzustellen, dass die Größe vom Ton erzeugt wird und nicht vom Bild. Wenn die anderen Lautsprecher über 100 Hz schon deutlich im Pegel abfallen, kann sogar die Wahrnehmung der hohen Frequenzen durch den Subwoofer deutlich mehr Informationen vermitteln, obwohl der in den dann als besser empfundenen Frequenzbändern gar nicht aktiv ist. Falls kein separater Subwoofer verfügbar ist, können auch die Subwoofermodule in den Klangmassiv Standboxen mit dem LFE Ausgang des Mehrkanalreceivers verbunden werden.  Ein Paar Standlautsprecher und ein Paar Kompaktlautsprecher können so als 4.1 oder 4.2 System betrieben werden,

 

5.1 - direkte Wiedergabe der meisten Aufnahmen

Die meisten SACDs, DVDs und Blu-rays bieten eine 5.1 "Tonspur", die vom AV.Receiver ohne Kalkulationsaufwand ausgegeben werden kann, wenn wir die Raumkorrektur außer acht lassen. In der Probierstube wird dieser Modus immer angeboten, wenn man einfach mal Mehrkanalton mit Stereo vergleichen will. Alle Film- und Musikquellen  bis auf einige Klassikaufnehmen oder besondere Labels nutzen die Möglichkeiten dieser Konfiguration voll aus. Jetzt werden die Endstufen vieler AV Receiver endlich alle belegt - auch wenn AV Receiver im 5.1 Modus oft nicht mehr Maximalleistung als im 4.1 Modus abgeben können. Auch in so einer Situation ist ein kräftiger Subwoofer mit eigenem Verstärker eine große Hilfe. Falls Sie noch keinen Mehrkanal- oder AV Receiver besitzen, sollten Sie also lieber nominal überdimensionieren oder einen Hersteller mit ehrlichen Angaben wählen, damit Ihre Erwartungen nicht enttäuscht werden.

 

Der liegende Center

Fast jedes Surround Set hat einen liegenden Center im Programm, der oft anders aufgebaut ist als die Ausführungen aller anderen Kanäle. Offenbar erfüllen diese Produkte optische Ansprüche und lassen sich leicht in bestehende Anordnungen von Möbeln und Fernsehern integrieren. Für die Koaxialsysteme ist Liegen gar kein Problem - selbst wenn der Lautsprecher dabei in die Mitte der Schallwand rutscht, erwarte ich keine starken Änderungen im Klang. Die d'Appolito - Anordnung der Baureihen Jack und Averell würde im Liegen nicht mehr vertikal bündeln, um Boden und Decke aus der Reflexion zu nehmen. Sie würde dann horizontal Bündeln und den Hörgenuss außerhalb der Symmetrieachse stärker beeinträchtigen, als dies bei aufrechter Aufstellung der Fall wäre. Die schmale Anordnung der Treiber, die mitverantwortlich für die räumliche Präzision und Ortbarkeit ist, würde in die Breite gezogen...

Gerne lege ich den Center von Jack oder Averell in der Vorführung, falls Sie das wünschen. Auch eine ansprechende symmetrische Form können wir gemeinsam sicher finden.

6.1 - 5.1 + einzelner Rückkanal zentral in der Mitte 

Einige Receiver unterstützen auch die Aufstellung eines einzelnen Lautsprechers hinten in der Mitte, auch Filme mit diesem Tonformat habe ich schon gesehen. Bei schmaler Anordnung von Lautsprechern und Hörern erwarte ich sehr große Ähnlichkeit mit 7.1. Auch hier sind die Vorteile gegenüber 5.1 eher gering, nur einzelne Szenen besonderer Aufnahmen können deutlich profitieren.

 

 7.1 - großes Kino

Wenn bei 5.1 die beiden hinteren Lautsprecher neben den Sitzen oder seitlich hinter den Hörern stehen können, sollten sie bei 7.1 schon fast genau auf die Seite rutschen. Die zwei zusätzlichen hinteren Kanäle können so zusammen mit den seitlichen Kanälen das hintere 180° Panorama glaubwürdig aufbauen. Gamer und Freunde von Horrorfilmen werden am meisten von den rückwärtigen Kanälen profitieren bzw. darunter leiden, bei Actionfilmen ist die Wirkung eher verhalten. Die Filmmusik bei 7.1 Aufnahmen wird nicht wesentlich aufgewertet. Laute Effekte, die auf allen Kanälen ausgegeben werden, könnten eine Spur souveräner erscheinen als bei 5.1,  sofern der AV Receiver nicht schwächelt. Deutlich mehr Pegel als bei 5.1 darf man auf keinen Fall erwarten. Bitte bringen Sie eindrucksvolle 7.1 Aufnahmen mit in die Vorführung, falls Sie darüber verfügen.

 

Wenn's laut werden soll...

...haben Sie vier Stellschrauben zur Verfügung, über die Sie das Gesamtsystem auslegen können. Die Liste ist nach "meiner" Gewichtung sortiert - reinrassige Bassfreunde werden sicher eher den Subwoofer oben listen. Die Maximalleistung der Lautsprecher ohne Angabe des Wirkungsgrad und entsprechende Verstärkerleistung sagt gar nichts über den maximalen Schalldruck des Gesamtsystems aus.

  1. Der Wirkungsgrad der Lautsprecher: ein um drei Dezibel höherer Wirkungsgrad halbiert die benötigte Ausgangsleistung des Verstärkers. Wirkungsgradstarke Lautsprecher hören sich oft auch sehr dynamisch an und verarbeiten Impulse der Percussion oder Explosionen spontan und glaubwürdig.
  2. Der Subwoofer: groß und mächtig - für ausreichende Anregung tiefer Frequenzen ist das Verschiebevolumen der Lautsprecher ausschlaggebend. Die Membranfläche multipliziert mit dem linearen Hub gibt an, wie viel Luft bei jeder Schwingung weitgehend ohne Verzerrungen verdrängt werden kann. Bei Passivmembranen oder Bassreflexsystemen wird die aktive Membranfläche in bestimmten Frequenzbereichen durch die Nutzung des rückwärtigen Schalls quasi verdoppelt.
  3. Die Ausgangsleistung des AV Receivers: lieber zu viel als zu wenig - kurzfristige Überlastung der Lautsprecher mit "sauberer" Verstärkerleistung klingt oft nicht schlimmer als ein überlasteter Verstärker an unterforderten Lautsprechern. Gute Schutzschaltungen regeln sanft ab - dann geht es einfach nicht mehr lauter. Über längere Zeit oder regelmäßig sollte natürlich keine Komponente überbeansprucht werden.
  4. Die echte Maximalleistung der Lautsprecher: achten Sie auf vergleichbare Angaben - PMPO Angaben sagen eigentlich gar nichts über die tatsächliche Belastbarkeit aus. 
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